Ruten:
ein weites Feld…..
Die Rute als Verlängerung unseres Arme`s sollte sich im Idealfall fliesend in den Bewegungsablauf einfügen, und sich keinesfalls als lästiger „Fremdkörper“ anfühlen. Zum Rutenmaterial ist zu sagen, das moderne heute hergestellte Ruten zumeist aus Kohlefaser bzw. Kohlefaserverbundstoffe bestehen. Der große Vorteil von Kohlefaser gegenüber anderen Stoffen besteht vor allem im Gewicht und ihrer Verschleißfestigkeit, d.h. diese Ruten behalten ihre Steifigkeit und zugleich Flexibilität nahezu über Jahre und Jahrzehnte hinweg, was das Biegeverhalten unserer Ruten aktiv beeinflusst. Wir sprechen hier auch von der „Rutenaktion“.
Weiterhin gibt es Liebhaber von „gespließten Ruten“, diese bestehen aus einer bestimmten Bambusart welche überwiegend in der südchinesischen Regionen Guangxi und Guangdong und in der nordvietnamesischen Region Tonkin gewonnen wird. Dieser Bambus hat viele langgezogene „Kraftfasern“ welche ein enormes Biegeverhalten der Rute ermöglichen. Die Bambusstämme werden gespalten (gespließt), bearbeitet und mit der entsprechenden Form und Technik wieder zusammengefügt.
Ein Revifle erfährt bei manchen Herstellern wieder die Glasfaser, mit dieser in der Regel „sehr weiche“ Ruten hergestellt werden.
Die Rutenaktion:
Fliegenruten werden klassisch in drei Aktionen eingeteilt, mit Aktion wird das Biegeverhalten des Ruten-Blanks (ähnlich eines Langlaufski`s) unter Belastung bezeichnet.
Eine Rute mit Spitzenaktion (schnell) ist eher steif im Handling und die flexible Sektion begrenzt sich auf das obere Drittel der Rute, einen Nachteil sehe ich für Anfänger u.a. im Drillverhalten. Durch den relativ geringen „Federweg“ der Rute ist ein sensibles Anschlagen und Drillen angesagt, ansonsten droht bei geringer Tippetstärke sehr schnell ein „Vorfachbruch“ oder das ausschlitzen des Fisches.
Von semiparabolische Aktion (mittelschnell) sprechen wir, wenn sich die „Biegelinie“ der Rute bei Belastung bis in den mittleren Bereich des Blanks bewegt . Die Wurfbewegungen werden langsamer und die Schnurgeschwindigkeit verringert sich. Vorteil, die Rute gibt dem Anfänger mehr Zeit sich auf die folgende Wurfsequenz vorzubereiten und auch im Drillverhalten ist Sie viel handsamer als eine Rute mit Spitzenaktion. Für mich persönlich die Rute mit dem größten Einsatzspektrum und deshalb auch die Ideale Rute für Anfänger.
Parabolische, oder auch als „weiche“ Ruten bezeichnet, reagieren auf die Bewegungen meines Armes verzögert, warum? Die Biegelinie setzt sich unter Belastung bis ins Handteil meines Blanks fort, und das braucht eben auch seine Zeit. Vorteil, der große „Federweg“ des Blanks ermöglicht eine hohe Dämpfung der Kopfschläge des flüchtenden Fisches uns somit ist auch mit sehr feinem Vorfach ein erfolgreicher Drill möglich.
Fliegenruten werden in den Schnurklassen 1 bis 15 nach der AFTMA (American Fishing Takle Manufacturers Association), neu ASA (Amerika Sportfishing Association) Tabelle hergestellt und angeboten.
Die Tabelle bezieht sich auf das standardisierte Wurfgewicht der Schnur
AFTMA Klasse | Min in Gramm | Mittel in Gramm | Max in Gramm |
1 | 3,50 | 3,9 | 4,3 |
2 | 4,80 | 5,2 | 5,6 |
3 | 6,10 | 6,5 | 6,9 |
4 | 7,40 | 7,8 | 8,2 |
5 | 8,70 | 9,1 | 9,5 |
6 | 9,90 | 10,4 | 10,9 |
7 | 11,50 | 12 | 12,5 |
8 | 13,10 | 13,6 | 14,1 |
9 | 14,90 | 15,55 | 16,2 |
10 | 17,50 | 18,15 | 18,8 |
11 | 20,60 | 21,4 | 22,2 |
12 | 23,80 | 24,6 | 25,4 |
13 | 28,20 | 29,2 | 30,2 |
14 | 31,10 | 32,4 | 33,7 |
15 | 34,30 | 35,6 | 36,9 |